Hopfgarten liegt im Schwalmtal und damit am Rande des Vogelsberges. Der Vogelsberg war und ist aufgrund der klimatischen Bedingungen und der kargen Böden schon immer eine dünn besiedelte Region. Die hier lebenden Menschen waren nicht reich und lebten vorwiegend von Ackerbau und Viehzucht. Natürlich gab es auch Handwerk, das aber selten alleine zum Bestreiten des Lebensunterhaltes genügte. Der Stall mit Kuh, Ziegen oder Schweinen gehörte daher zu jedem Haus.
Hopfgarten und alle Nachbarorte sind sicher einige Jahrhunderte älter als die 850 Jahre, die im Jahr 2015 mit einem Fest begangen wurden. Die frühzeitliche Besiedelung zeigt sich auch durch die zahlreichen Hügelgräber in den Wäldern rund um das Dorf.
Als Grundlage für die Festlegung des offiziellen Gründungszeitpunktes gilt jedoch die erste urkundliche Erwähnung. Im Fall von Hopfgarten und Unter-Sorg ist dies die Erwähnung im Codex Eberhardi. Dieser ist als Kartulatur (Abschrift eines Originals, um der Beschädigung des Originals z. B. durch häufige Nutzung vorzubeugen) ein zusammenfassendes Verzeichnis der zahlreichen Güter des Reichsklosters Fulda. Urheber des Codex Eberhardi war ein Mönch oder Konverse mit dem Namen Eberhard. Der Codex Eberhardi gestattet Historikern Einschätzungen über die Anfänge von Siedlungen und Orten bis in die Zeit der Frankenkönige. Von den ursprünglich acht Bänden existiert heute nur noch ein einziger. Dieser wird im Hessischen Staatsarchiv in Marburg aufbewahrt.
Leider ist bis heute nicht viel über das Leben und die Menschen in den Wüstungen (aufgegebene Siedlungen), Siedlungen und kleinen Dörfern unserer Region bekannt. Es existieren fast nur noch Aufzeichnungen, die Besitz- oder Gerichtswechsel der Ortschaften oder Teile davon beurkunden. So bleibt die Geschichte Hopfgartens - vorher Nieder-Hopfgartens - unter einem Schleier der Unerforschbarkeit.
Was herausgefunden wurde, haben Mitglieder des Kulturvereins in mühevoller Arbeit zusammen getragen und in einen zeitlichen/geschichtlichen Kontext gesetzt. Die untenstehende Tabelle ist das Ergebnis.
Vor -und Frühgeschichte (Einführung)
Die frühesten Spuren der Besiedlung rund um Hopfgarten sind einige Hügelgräber. Diese stammen vermutlich aus der mittleren Bronzezeit
und könnten damit aus einem Zeirahmen von ca. 1.600 bis 1.300 vor Christus stammen. Sie dienten zur Bestattung von Menschen. Je größer das Grab desto wichtiger oder angesehener der
Tote darin.
350.000 v. Chr.
(50.0000 v. Chr)
bis 6.000 v. Chr.
1.500 v. Chr.
Jahr 0
Mittel-Acheuléen
Mittlere Steinzeit
Bronzezeit (Hügelgräber)
Eisenzeit
Homo Heidelbergensis
(Neandertaler)
Jäger, Fischer, Sammler, erste Bauern
Hirtentum
Fundorte bei Schwalmtal-Rainrod
Fundorte bei Schwalmtal-Rainrod
Hügelgräber auch bei Hopfgarten. Aus Hügelgräbern bei Mersrod (Merschrod) und Ober-Sorg stammen eine Doppelspiral-Nadel und eine verzierte Lanzenspitze. Die Lage der Hopfgärter Kirche und der Name des angrenzenden terrassenartig angelegten Abhanges mit Namen Opferrain lassen vermuten, dass sich hier in vorchristlicher Zeit ein Kultplatz befand.
Hinweis!
Der germanische Volksstamm, der unsere Region in der Zeit des römischen Reiches besiedelte, waren die Chatten - die
Bezeichnung Hessen ist vermutlich auf eine Abwandlung des Stammesnamens zurück zu führen. Allerdings gab es zu dieser Zeit nicht unbedingt lange und feste Siedlungsgebiete - viele Volksstämme
zogen umher und auch die Chatten waren wohl als kleiner und relativ unbedeutender Volksstamm eingewandert.
Der römische Geschichtsschreiber Tacitus berichtet in seiner Germania, dass die Chatten mehr als andere germanische Stämme Bergbewohner seien und aus diesem Grund über festere Körper, sehnigere Glieder und einen regsameren Geist verfügen. In ihrer Disziplin und ihrem Organisationsgeschick vergleicht Tacitus die Chatten mit den Römern. Wie die römischen Legionäre führten sie Marschgepäck mit sich, gehorchten Befehlen ihrer Heerführer, ständen in fester Schlachtordnung und verschanzten sich über Nacht. Des Weiteren nennt Tacitus einen Initiationsritus der Chatten: Diese würden, sobald sie erwachsen seien, ihr Haupt- und Barthaar wachsen lassen und einer Gottheit weihen. Über dem getöteten Feind und den Beutewaffen schneiden sie sich die Haartracht ab und verkünden, dass sie nun ihres Stammes und ihrer Eltern würdig seien und ihre Geburt bezahlt hätten.
Frühgeschichte
In das Frühmittelalter fallen unter anderem die Zeit der Völkerwanderung und die weitgehende Christianisierung Europas. Prägend waren auch der Aufstieg des fränkischen Reiches, der Einfall der Wikinger, der Beginn des heiligen römischen Reiches deutscher Nation sowie die Kämpfe zwischen Kaisertum und Papsttum. Außerdem wirken der Aufstieg des Islam und seine Ausbreitung bis nach Europa. Wesentliche Kulturträger sind das Byzantinische Reich, die Klöster, insbesondere die des Benediktinerordens, sowie die Gelehrten des arabisch-muslimischen Kulturkreises.
Wirtschaftlich stellt das Frühmittelalter eine Zeit der Naturalwirtschaft. Grundzüge des Mittelalters sind die nach Ständen geordnete Gesellschaft, die gläubig christliche Geisteshaltung in Literatur, Kunst und Wissenschaft, Latein oder Griechisch als Bildungssprache und ein recht einheitliches Weltbild.
700
750 - 802
812
Karolinger
Karl Martel (714 – 741), Bonifatius in Hessen, 721 auf der Amöneburg
744 Sturmius gründet Kloster Fulda
Karl der Große (768 - 814)
800 Krönung Karl's des Großen in Rom zum Kaiser
Karolingische Scherbe von der Siedlung Matzmus bei Ober-Sorg.
Nach der Sage gründet Bonifatius auf dem Hopfgärter Kirchberg ein Kloster – wie auch schon 1740 im Kirchensalbuch erwähnt, kann es sich hier nur um die Behausung einiger Mönche bzw. um einen Kirchen-Vorgängerbau gehandelt haben.
Ersterwähnung des Schwalmtaler Ortsteils Hergersdorf
Erste Erwähnung der Schwalm (Sualmana) und der Hügel Baumgartskopf, Häuscheskopf als "gliche Buchelen" und der Flur Breidenbach bei Unter-Sorg in der Grenzbeschreibung des Kirchspiels Schlitz.
Hochmittelalter (Einführung)
Das Hochmittelalter ist die Blütezeit des Rittertums und des römisch-deutschen Kaisserreichs, des Lehnswesens und des Minnesangs. Es entsteht das Zunftwesen, das die
sozialen und wirtschaftlichen Vorgänge in den Städten stark prägt. Die Geldwirtschaft gewinnt gegenüber der Naturalwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Es ist auch die Epoche der Kreuzzüge und der
Auseinandersetzung zwischen weltlicher und geistlicher Macht im Investiturstreit mit der Einsetzung mehrerer Gegenpäpste. Die wichtigen Orden des Hochmittelalters sind neben den Zisterziensern
die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner. Im Zuge der Kreuzzüge entwickelte sich ein Fernhandel mit der Levante, von dem insbesondere die italienischen Stadtstaaten profitierten.
1000
1150
1200
1250
Staufer (1138 - 1254)
Kaiser Friedrich I Barbarossa
(1152 - 1190)
Kaiser Friedrich II (1212 - 1250)
Landgraf Heinrich I von Hessen
(1264 - 1308)
1027 bis 1039 muss das kaiserliche Lehen von Kaiser Konrad II in Ober-Sorg vergeben worden sein.
1043 gibt König Heinrich III das von seinem Vater Kaiser Konrad II vergeben Lehen an das Kloster Hersfeld zurück.
1150 Bau der romanischen Kirche Hopfgartens
1165 erste urkundliche Erwähnung Hopfgartens
1220 - 1225 der romanische Taufstein für die Kirche Hopfgarten wird erstellt
1247 Hopfgarten gehört zum, vom Jacobs-Stift zu Mainz geführten Decanat Alsfeld
1273 Kloster Haina verfügt über Güter in Hopfgarten (Mersrod, Matzmus), Hergersdorf, Vadenrod und Brauerschwend
Spätmittelalter (Einführung)
Als Spätmittelalter wird der Zeitraum der europäischen Geschichte von der Mitte des 13. bis zum Ende des 15.
oder Anfang des 16. Jahrhunderts bezeichnet (also ca. 1250 bis 1500). Bei allen Problemen dieser Epoche war das Spätmittelalter geprägt von einer gestiegenen Mobilität und Internationalität,
Veränderungen in diversen Lebensbereichen und schließlich dem Übergang in die Frühmoderne.
Es ist die Zeit des aufsteigenden Bürgertums der Städte und der Geldwirtschaft. In dieser Zeit steigt die Hanse zur Handelsmacht auf. Seit etwa 1280 bis einige Jahrzehnte nach der "Großen Pest", (Schwarzer Tod) um 1350 macht die europäische Geschichte einige krisenhafte Entwicklungen durch, die zu einem starken Bevölkerungsrückgang (Wüstung, Pest) führten, aber auch zu starken Veränderungen der Gesellschaftsstruktur, die allmählich zur Neuzeit überleiten. Das Rittertum weicht dem Söldnerheer, die zurückkehrenden Ritter bewirtschaften jetzt selbst ihre Güter, Bauern werden enteignet („Bauernlegen“).
1323
1350
1400
1450
Kaiser Karl IV
(1347 - 1378)
Kaiser Siegismund
(1410 - 1437)
Kaiser Friedrich III
(1440 - 1493)
Landgraf Heinrich II von Hessen
(1328 - 1376)
1342 (19. Juli) verheerendes Magdalenen-Hochwasser
1348 - 1353 Pestepidemie
1371 Sternerkrieg
1410 Schlacht bei Tannenberg
1431 Johanna v. Orleans wird verbrannt
um 1450 Johannes Gutenberg erfindet den Buchdruck.
1453 Türken erobern Konstantinopel
1323 die Gebr. von Altenburg überlassen das von Fulda zu Lehen gehende Gericht Hopfgarten denen von Romrod.
Der Pfandbesitz der Riedesel zu Eisenbach aus der Hand der Landgrafen umfasste zeitweilig auch das Gericht Hopfgarten.
1351 (30. Mai) Ritter L. v. Romrod verkauft Joh. v. Eisenbach I Gut zu Obernhopfgarten
1351 (3. Juli) Urkunde über den Verkauf des Gerichts Hopfgarten und dem Fruleybs
1367 Die romrodschen Erben von Löwenstein Westerburg verkaufen das Gericht Hopfgarten komplett an die Landgrafen - seitdem war das Gericht Bestandteil des Amtes Romrod.
Das Gericht bildete eine Pfarrei mit dem Hauptort Oberhopfgarten.
1371 Zum Hugirengericht gehörten Groß- und Kleinhomberg, Niedernhopfgarten und Obernhopfgarten
1375 Die Frhr. zu Riedesel besitzen Güter im Gericht Hopfgarten
1398 (28. September) Die Ww. Katherine Summers läßt dem Landgrafen Güter auf. U. a. 1 Gut zu Hopfgarten auf dem H. Riddel sitzt.
Um 1400 die große Glocke mit einem Gewicht von 7 Zentnern wird gegossen und vermutlich auch aufgehängt.
1440 (14. August) Gerichtsstreit zwischen dem Kloster Wirberg (bei Grünberg) und Konz. Rymer wg. 1 Gut zu Niedernhopfgarten.
1471 Aus diesem Jahr stammt das Kehlbalkendach der Kirche (nach dendrochronologischer Untersuchung)
1471 (15. Juli) die Kirche Hopfgarten wurde vom Interdikt (einer kirchlichen Höchststrafe mit Einstellung aller geistlichen Funktionen) befreit.
(Warum sie diese Strafe vorher bekommen hatte, wissen wir allerdings nicht.)
Hopfgarten und die Welt im 16. Jahrhundert
Die Welt der Renaissance gilt als wesentlich für den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, wobei Italien mit Florenz hier zunächst zur Blüte kam. Prägend und Voraussetzung hierfür waren die Horizonterweiterung durch die Entdeckung insbesondere der "Neuen Welt" durch Christoph Kolumbus 1492, die Erfindung des Buchdrucks 1450, der Verlust des Einflusses der institutionalisierten katholischen Kirche und der Beginn der Reformation. Diese Ereignisse sind alle in etwa an der Schwelle vom 15. zum 16. Jahrhundert anzusiedeln. Der Fall Konstantinopels, die Türkenkriege mit dem dadurch ausgelösten Strom byzantinischer Flüchtlinge und Gelehrter nach Italien haben dort den Beginn der Renaissance beschleunigt.
ab 1500
1550
Kaiser Karl V
(1519 - 1556)
Kaiser Ferdinand I
(1556 - 1564)
Kaiser Maximilian II
(1564 - 1576)
Landgraf Philipp der Großmütige (1504 - 1567)
1517 Beginn der Reformation
durch Martin Luther
1521 Reichstag zu Worms
1521 Martin Luther in Alsfeld
1523 Landgraf Philipp verbietet Tilemann Schnabel das Predigen - Schnabel verlässt Alsfeld
1529 Martin Luther in Alsfeld - Tilemann Schnabel wird Superintendent
1584 Erste englische Kolonie in Amerika (Virginia) gegründet
1523 (22. Mai) Streit zwischen Hopfgarten und Alsfeld - Grenzverlauf wird schriftlich fixiert
1529 Die Pfarrei Hopfgarten erhält eine in diesem Jahr gedruckte Lutherbibel
(Neues Testament/Erstausgabe)
Die Bibel ist bis heute erhalten und wurde restauriert.
1536 - 1546 Pfarrer Johannes Andernach
1553 Hombergwald für Alsfeld zu 2/3 verloren
1565 Der erste lutherische Pfarrer, Daniel Sußmann, kommt nach Hopfgarten. Nach seiner Aussage besteht Hopfgarten aus 6 Höfen.
1574 Salbücher (Aufzeichnungen über die rechtlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse eines Ortes oder eines Amtes) für den Kreis Alsfeld: Danach Niedernhopfgarten Wüstung.
Hopfgarten und die Welt im 17. Jahrhundert
Beginn der Aufklärung, die zu Kritik an Glaubensgrundsätzen, dem Weltbild der Kirche und einem Boom der Naturwissenschaften und Wiedererstarken der Philosophie führte. Die Entstehung der Zeitung
als schnelles Kommunikationsmittel unterstützt diese Entwicklung. Stände lösen sich auf, es entstehen erste Kapitalgesellschaften, die Ausdehnung des Handels zwischen den damals 38 Staaten des
Deutschen Bundes verlangen größere Kaufmannslager. Versicherungen, Kreditwesen und Bankenwesen verbreiten sich rasch nachdem 1543 Kaiser Karl V (durch Darlehen der Fugger überhaupt Kaiser
geworden) erstmals niederländischen Kaufleuten die Erlaubnis gab, Geld gegen Zinsen zu verleihen. Diese kaiserliche Zustimmung zum Erheben von Zinsen ist ein Meilenstein der Geldgeschichte. In
der Kunst prägt Barock den Stil.
1600
1620
1630
1650
Dreißigjähriger Krieg
(1618 - 1648)
Kaiser Ferdinand III
(1637 - 1657)
Landgraf Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1592 - 1626)
Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt (1626 - 1661)
König Gustav Adolf von Schweden greift in den Krieg ein
1648 Westfälischer Friede
1683 Türken belagern Wien
1604 Alsfeld fällt an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Erbfolgestreit)
1612 wird der erste Hof im Leinbacher Grund (Melchiorsgrund) von Melchior Döringen erbaut.
1620 Erwähnung des Baus eines Pfarrhauses
1635/36 Pest wütet in Alsfeld
1639 Bau der Kirchenkanzel
1630 - 1678 Brauerschwend gehörte zur Kirche Hopfgarten
1647 (4. Jan) Pfarrer E. A. Susenbeth kommt nach Hopfgarten
1647 (22. Feb) General Königsmarck verwüstet große Teile Hopfgartens mit seinen Truppen
1647 (21. Sept.) Viertes Hochwasser in einem Jahr
1648 (Jan) Erneut viele Schäden durch die durchziehenden Armeen des 30-jährigen Krieges
1652 (24. Dez.) Zwei Wölfe im Hopfgärter Forst erlegt
1668 Die Schenken zu Schweinsberg kommen u.a. in den Besitz des hessischen Lehens "Lönbacher Grund"
1676 Bau des sechseitigen Dachreiters der Kirche
Hopfgarten und die Welt im 18. Jahrhundert
Die Zeit der Aufklärung ist geprägt von der Verbreitung von Wissen und Kultur und der allmählichen Aufhebung der zweigeteilten Kultur der früheren Zeiten (Adel und Plebs). Der Begriff der "bürgerlichen Gesellschaft" entsteht, die Bedeutung des Glaubens geht zurück, aber erst die Revolution von 1789 hat in Frankreich und die von 1848 in Deutschland den Begriff eines Grundrechts konkretisiert mit Debatten zum Naturrecht bzw. zu den Menschenrechten. In der Kunst prägt der Rokoko den Stil, musikalisch ist uns vor allem Bach, Händel und Haydn bekannt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts dann auch Mozart und Beethoven.
1700
1730
1740
1750
1760
1770
Europäische Kriege
1729 - 1781 G. E. Lessing
1739 - 1768 Landgraf Ludwig VIII.
1740 - 1786 Friedrich der Große
1756 - 1763 Siebenjähiger Krieg
1707 Daniel Merian erstellt die ersten Gemarkungskarten aller Dörfer
1734 Der romanische Kirchenbau wird zum Preis von 1.069 Gulden erweitert und mit einer Orgel versehen
1740 muss die heute noch vorhandene Uhr noch in Betrieb gewesen sein; es heißt "Die Uhr muss Hopfgarten allein erhalten"
1740 Die Kälte im Januar war so heftig, dass alle Mühlen standen und die Leute großen Hunger litten
um 1745 gräbt ein Frankfurter Kaufmann auf dem Wolfsberg nach Silber, findet aber nichts
1757 - 1762 Alsfeld wiederholt "von fremden Kriegsvolk heimgesuch"
1762 (Aug + Sep) Riesige Heerlager und durchziehende, raubende und plündernde Truppen des 7-jährigen Krieges führen zu größtem Elend
1770 Bis zum Bau der Totenkirche in Hergersdorf wurden auch die Hergersdorfer (und mindestens bis 1740 auch die Ober-Sorger) in Hopfgarten beerdigt
Hopfgarten und die Welt im 19. Jahrhundert
Die Zeit sieht den Aufstieg und Fall Napoleons, das Wiedererstarken Preußens unter Kaiser Wilhelm und Bismarck mit deutlich antiliberalen Zügen aber auch der Weberaufstand und das Revolutionsjahr 1848 sowie die Gedankenwelt von Marx und Engels wirken auf die Gesellschaft. In den USA bilden sich die Republikaner und Demokraten als Parteien, Südamerika wird selbständig und die Nordstaaten gewinnen den Bürgerkrieg. Goethe (Faust) und Schiller prägen die klassische Literatur, aber auch die Gebrüder Grimm mit ihren Kinder- und Hausmärchen schreiben in dieser Zeit. Und die klassische Musik von Beethoven wird langsam durch die Romantik eines Schubert und Chopin abgelöst. In der Architektur erfährt der Klassizismus eine Wiederbelebung. Charles Darwin entwickelt seine Vererbungslehre, Turnvater Jahn schreibt über Turnkunst und Turnplätze, das Telefon wird alltagstauglich und die Glühlampe erfunden - wenn auch bei uns hier erst sehr viel später eingeführt.
1800
1830
1850
1890
Weimarer Republik
1806 Hessen wird Großherzogtum
Revolution von 1848
1870 Deutsches Kaiserreich
1806 Ende des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation
1815 Schlacht bei Waterloo
1818 Erstes Dampfschiff überquert den Atlantik
1830 - 1848 Großherzog Ludwig II.
1832 Hambacher Fest
1835 1. Deutsche Eisenbahnstrecke
1848 Deutsche Nationalver-sammlung in Frankfurter Paulskirche
1864 erste Raiffeisenkasse
1871 - 1888 Kaiser Wilhelm
1884 - 1885 Gründung der deutschen Kolonien
1811 Einrichtung der Provinz Oberhessen
1818 (12. März) Der Sohn einer in Hopfgarten bettelnden Frau stirbt an Pocken und wird oberhalb von Ober-Sorg beerdigt (Das Totmannsgrab wird bis heute erhalten)
1820 Amt Romrod wird ins Leben gerufen
1830 Kirche Storndorf wird von Hopfgarten aus "versehen"
1831 "Flurgränzen und Gemarkungsgrenzen" von Hopfgarten werden erstellt
1832 Kreis Alsfeld wird gebildet; Alsfeld ist Kreisstadt
1833 Gründung der Oberhessischen Zeitung
1834 Hopfgarten hat 306 Einwohner
1852 Hopfgarten hat 298 Einwohner
1850er Jahre: Große Auswanderungswelle, überwiegend nach Amerika. In Orten wie Vadenrod und Ober-Sorg wanderte 1/3 der Bevölkerung aus
1869/70 Bau der Eisenbahn (Gießen-Fulda)
1875 Hopfgarten hat 309 Einwohner
1890 Die heutige Orgel wird in der Kirche Hopfgarten eingebaut
Hopfgarten und die Welt im 20. Jahrhundert (Neuzeit)
Das 20. Jahrhundert steht ganz im Zeichen der beiden großen Weltkriege und weiterer regionaler Kriege. Der Niedergang der europäischen Kolonialmächte, die Kernspaltung, die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki in Japan, der kalte Krieg zwischen den beiden großen Blöcken NATO und Warschauer Pakt sowie der Imperialismus sind wichtige Stichpunkte des vergangenen Jahrhunderts. Vieles davon hat mittelbar und unmittelbar mit dem deutschen Faschismus unter Adolf Hitler und dem 2. Weltkrieg zu tun der von Deutschland ausging. Als Ergebnis des zweiten Weltkriegs zog sich ein eiserner Vorhang quer durch Europa und teilte den Kontinent in den kapitalistischen Westen und den kommunistischen Osten. Deutschland wurde durch eine Mauer bzw. unmenschliche Grenze (Baubeginn 13. Mai 1961) in die BRD (Bundesrepublik Deutschland) und DDR (Deutsche Demokratische Republik) geteilt. Am 9. November 1989 wurde diese Mauer dann durch das Volk der DDR nach wochenlangen friedlichen Demonstrationen zu Fall gebracht. Am 3. Oktober 1990 trat die DDR offiziell der Bundesrepublik Deutschland bei.
Weitere erwähnenswerte Fakten zum 20. Jahrhundert sind z. B. die exponentielle Zunahme der Weltbevölkerung, die Automatisierung, die Digitalisierung von Wirtschaftsprozessen und die Polarisierung zwischen der ersten und dritten Welt.
1900
1910
1920
1930
1950
1960
1970
1980
1990
Weimarer Republik
Drittes Reich
(1933 - 1945)
Kalter Krieg
(1948 - 1956)
Entstehung der Bundesrepublik Deutschland
Wirtschaftswunder
(1950 - 1956)
1900 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
1914 - 1918 1. Weltkrieg
1923 Hyper Inflation
1929 Börsencrash NewYork
1939 - 1945 2. Weltkrieg
1945 Kapitulation
1949 Grundgesetz
1951 1. Farbfernseher
1961 Bau der Berliner Mauer
1964 Vietnam-Krieg
1969 Landung auf dem Mond
1972 Olymische Sommer-spiele in München
1905 Hopfgarten hat 315 Einwohner
1907 (25. Aug.) Erste Taufe im wieder aufgestellten Taufbecken
1907 Kanzel in Kirche wird freigelegt und restauriert
1922 wird die Ersatzglocke für die im Krieg abgelieferte Glocke gegossen
1925 Hopfgarten hat 317 Einwohner
1926 Gründung des Sportverein Hopfgarten
1928 Barocke Grabmale werden an der Süd-Seite der Kirche aufgestellt
1930 Hopfgarten und Unter-Sorg einigen sich auf eine weiterhin gemeinschafltiche Nutzung des Friedhofes Hopfgarten
1939 Hopfgarten hat 358 Einwohner
1946 Durch Aufnahme Vertriebener steigt die Einwohnerzahl von Hopfgarten auf 526
1946 1. Kommunalwahl
1950 Hopfgarten hat 495 Einwohner
1956 Hopfgarten hat 423 Einwohner
1961 1. Hessentag in Alsfeld
1961 Hopfgarten hat 397 Einwohner
1962 Gründung der Sportschützen Hopfgarten
1967 Hopfgarten hat 376 Einwohner
1970 Schließung der Grund- und Hauptschule Hopfgarten
1972 Gebietsreform - Hopfgarten ist nun Ortsteil der Gemeinde Schwalmtal
1997 die Totenbretter von Pfarrer Susenbeth und dessen Frau werden auf dem Dachboden wiederentdeckt.